Pressemeldung (Nr. 31/09 - 04.02.2009 – LU) Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz
Liste mit Nachforderungen an Dong energy übergeben
Das Staatliche Amt für Umwelt und Natur Stralsund hat in Auswertung der Öffentlichen Anhörung zum Genehmigungsverfahren für das geplante Steinkohlekraftwerk in Lubmin dem Investor Dong energy Kraftwerke Greifswald GmbH & Co.KG einen umfassenden Katalog mit Nachforderungen zugesandt. Dieser bezieht sich sowohl auf wasserrechtliche, naturschutzrechtliche und immissionsschutzrechtliche Fragen.
So wird der Vorhabenträger u.a. aufgefordert,
• eine umfassende qualitative und quantitative Herleitung der Beeinträchtigungen insbesondere der marinen und semimarinen Lebensraumtypen vorzunehmen;
• die charakteristischen Arten der Natura 2000-Lebensraumtypen vollständig zu erfassen;
• die Auswirkungen der Einleitung von prioritären Stoffen, wie z.B. Quecksilber genauer zu analysieren und
• zur möglichen Vermehrung von vibrio vulnificus und Cyanobakterien ("Blaualgen") Stellung zu beziehen.
Eine Frist zur Abarbeitung des Nachforderungskatalogs hat das StAUN nicht gestellt. "Der Investor hat es nun selbst in der Hand, wie schnell das Verfahren fortgesetzt werden kann. Auf Grundlage der derzeit vorliegenden Antragsunterlagen ist eine abschließende Bewertung nicht möglich", betont Umweltminister Dr. Till Backhaus.
Backhaus begrüßte die mittlerweile von Dong energy vorgestellten Pläne und technologischen Lösungen zur Halbierung von wesentlichen bislang prognostizierten Schadstoffwerten. Positiv wertete er auch die Initiative des Unternehmens, sich um die Ausrichtung eines von der EU-geförderten Pilotprojektes zur CCS-Abscheidung zu bewerben.
Im letzten Absatz offenbart der Minister allerdings Nachholbedarf: Am Dienstag, 25. November 2008 war bei den „Klimarettern“ zu lesen: CCS ist ineffizient und viel zu teuer
...So musste jetzt auch der Energiekonzern Dong Energy eine ernüchternde erste Bilanz seiner Pilotanlage zur Kohlendioxid-Abscheidung in Dänemark ziehen. Ergebnis: Ineffizient und schlichtweg zu teuer.
In der Versuchsanlage an der dänischen Nordseeküste wird von Dong Energy das derzeit weltweit größte Projekt zur Kohlendioxid-Absonderung betrieben – mitfinanziert von der Europäischen Union. Das Ergebnis bestätigt die Skepsis der Klimaschützer zum Feigenblatt CSS: Bis zu 70 Prozent mehr Brennstoff müsste verfeuert werden, um in einem durchschnittlichen europäischen Kohlekraftwerk dieselbe Menge Strom zu produzieren.
Hier ein Beispiel mit weiteren Informationen, die man auch an vielen anderen Stellen finden kann.