2. Wirtschafttag „Energiestandort Lubmin“

Hauptthema: Entwicklung der Erdgas-Infrastruktur

Neben Ministerpräsident Sellering waren auch Wirtschaftsminister Seidel und sein Vorgänger und jetziges Mitglied des Lubminer Wirtschaftsrates Ebnet anwesend.

Dr. König (Wingas) informierte, dass die Leitung OPAL in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen genehmigt ist und in Brandenburg die Genehmigung demnächst erwartet wird. Er lobte den geplanten 1 km langen Tunnel zur Peene-Querung bei Stolpe, womit sensible Schutzgebiete geschont werden. Baubeginn ist Oktober 2009.

Herr Lange (Nordstream) berichtet, dass die Entscheidungsfindung für die Ostseepipeline läuft und die Genehmigung im Dezember 2009 erwartet wird. Baubeginn ist Anfang 2010 östlich Rügen und nach der Heringsleichzeit im Juni auch in Lubmin. Eine Verdichterstation ist zunächst in Lubmin nicht geplant.

Herr Ritscher stellt die EWN-Struktur vor und informiert über die Bildung einer Infrastrukturgesellschaft InfraLubmin, die u.a. das gesamte Monitoring bezüglich Umweltschutz realisieren soll.

Mit Spannung wurde die Rede des Ministerpräsidenten erwartet, insbesondere auch deshalb, weil während der Begrüßung der Chef des Unternehmerverbandes ausdrücklich Minister Backhaus ob seiner negativen Haltung zum Steinkohlekraftwerk kritisierte.

Bild industriestandort LubminErwartungsgemäß lobte Sellering zunächst die Entwicklung des Tourismus mit seinen beachtlichen jährlichen Steigerungsraten, die auch nicht durch die Krise gedämpft werden, und formulierte zwei Aufgaben: 1. Durch Nutzung der Finanzhilfen der Krise entgegenwirken und 2. Eine wirksame Weichenstellung für die Zukunft: Den Energiestandort Lubmin entwickeln. Mit dem Hafen ist eine wichtige Infrastruktur für bereits angesiedelte und auch zukünftige Unternehmen gegeben.

Sellering fordert, dass die geplanten Gaskraftwerke wirtschaftlich betrieben werden müssen und das Genehmigungsverfahren für das Steinkohlekraftwerk zügig zu beenden ist. Er erwartetet in zwei Monaten Klarheit darüber und schließt auch eine Ablehnung nicht aus. Auf jeden Fall ist die Natur als wichtige Voraussetzung für eine weitere Tourismusentwicklung nicht zu gefährden. Entwicklungspotential sieht er im Bereich Gesundheitsland.

Ein zweistündiger Segeltörn mit der Greif, auf dem es zahlreiche Möglichkeiten zu bilateralen Gesprächen gab, beendete die Veranstaltung.