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Ostsee-Zeitung l Dienstag, 04. November 2008 | Mecklenburg-Vorpommern l 347 Wörter
Streit um geplante Erdgasleitung OPAL

Stralsund/Lubmin (dpa) Bei Lubmin ist bereits eine breite Schneise durch den Küstenwald geschlagen, Tausende 18-Meter-Rohre lagern seit dem Frühjahr auf Feldern in Vorpommern. Obwohl die geplante 470 Kilometer lange Festland-Erdgasleitung OPAL (Ostsee- Pipeline-Anbindungs-Leitung) noch nicht genehmigt ist, zeigen sich die Investoren, die Energiekonzerne Wingas und E.ON Ruhrgas, optimistisch, im kommenden Jahr mit dem Bau der eine Milliarde Euro teuren Trasse nach Olbernhau (Erzgebirge) beginnen zu können. OPAL soll von 2011/2012 an das in Russland geförderte und über die 1200 Kilometer lange Nord-Stream-Ostseepipeline nach Deutschland gepumpte Gas weiter in das europäische Netz einspeisen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Genehmigung für den Bau erhalten“, sagte Wingas-Firmensprecher Nicholas Neu. Doch das Vorhaben ist nicht ohne Brisanz. Zum einen handelt es sich neben dem geplanten Steinkohlekraftwerk Dong Energy um eine weitere Industrieansiedlung am Greifswalder Bodden, zum anderen gibt es bereits eine genehmigte Festland-Erdgasleitung Richtung Süden. Gestern haben in Stralsund die nichtöffentlichen Anhörungen für den 100 Kilometer langen Pipeline-Abschnitt begonnen, der durch MV führen wird. Rund 60 Einwendungen sind nach Angaben des Bergamtes Stralsund gegen das OPAL-Projekt eingegangen. Zu den Kritikern des Projektes gehört das Unternehmen Concord Power Nordal GmbH (CPN), das vor zwei Jahren vom Bergamt Stralsund die Genehmigung für den Bau einer ebenfalls in Lubmin beginnenden Nord-Süd-Trasse (NORDAL) erhielt. Die 210 Kilometer lange NORDAL-Pipeline, die mit einem jährlichen Leitungsvolumen von 27,5 Milliarden Kubikmeter das komplette Gas aus dem ersten geplanten Leitungsstrang der Nord-Stream-Pipeline nach Süden pumpen könnte, soll nördlich von Berlin an den Energieknotenpunkt Börnicke anschließen. „Es gibt keine Planungsrechtfertigung für den Bau einer weiteren Trasse“, sagt CPN-Geschäftsführer Wilfried Gillrath. Er kündigte für den Fall einer Genehmigung eine Klage vor dem Oberverwaltungsgericht Mecklenburg-Vorpommerns bis hin zu den höchsten juristischen Bundesinstanzen an. Versuche, von Nord Stream Informationen über den Projektstand der Ostsee-Pipeline zu erhalten, um gegebenenfalls die Bauvorhaben zu synchronisieren, seien fehlgeschlagen. Wegen der bereits genehmigten NORDAL-Trasse halten auch die Umweltverbände das Projekt für verzichtbar. Die Trasse werde das sensible Peenetal sowie Waldgebiete queren, sagte der BUND-Naturschutzreferent Arndt Müller.

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