Ostsee-Zeitung | Freitag, 23. Januar 2009 | Mecklenburg-Vorpommern

Keine Gas-, sondern Wasserrohre werden zurzeit nahe Wrangelsburg gelagert. Sie werden für den Bau von Kavernen benötigt.

Der Oldenburger Energiekonzern EWE ist in diesen Tagen dabei, für die geplante Ausspülung von unterirdischen Gasspeichern bei Wrangelsburg (OZ berichtete) erste Vorbereitungen zu treffen. Am Rande der Gemeinde wird zurzeit ein Rohrlagerplatz eingerichtet.

Wie EWE-Sprecher Dietmar Bücker dazu informierte, werden dort Stahlrohre von 18 Metern Länge und 50 Zentimeter Durchmesser gelagert. Der Lagerplatz befindet sich dicht an der vorgesehenen Arbeitstrasse für die Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung, kurz OPAL. In dieser etwa 30 bis 50 Meter breiten Arbeitstrasse sollen auch die Rohre für zwei zu verlegende Wasserleitungen gebracht werden, mit deren Hilfe das in der Tiefe liegende Steinsalz zum einen aufgelöst und zum anderen an die Oberfläche gebracht wird.

Zwar ist die Einreichung der für die so genannte Solung nötigen EWE-Antragsunterlagen an die Genehmigungsbehörde erst in diesen Wochen geplant, aber die Verlegung der beiden Leitungen, um darin zu einem späteren Zeitpunkt Süßwasser zu- und Sole abzuführen, könnte schon vorher realisiert werden. „Das unternehmerische Risiko dafür tragen wir", sagte Bücker. Er geht davon aus, dass im Herbst dieses Jahres die wasserrechtliche Genehmigung für das Vorhaben erfolgen könnte, so dass noch in diesem Jahr mit der Solung begonnen werden kann.

Dass jetzt schon indirekt der Startschuss für das Verlegen der Leitungen gefallen ist, liegt auch daran, dass EWE sich an den Verlegungs-Zeitplan von OPAL halten muss. Aus naturschutzrechtlichen Gründen, so erläuterte Bücker, müssen die OPAL und die EWE-Leitungen in einem Zug in den Boden gebracht werden. Die OPAL soll bis 2010 fertig gestellt werden und ab 2011/12 nahe Lubmin Erdgas von der durch die Ostsee führenden geplanten Erdgasleitung Nord Stream übernehmen.

Bücker verwies andererseits auf die Errichtung eines noch zu bauendes Mischbeckens im Bereich der Energiewerke Nord GmbH (EWN). Mit dessen Hilfe soll das ankommende, stark salzhaltige Wasser - die Sole - so verdünnt werden, dass ein Einleiten in den Greifswalder Bodden naturschutzrechtlich unproblematisch ist.

STEFAN BRÜMMER