Bischof lehnt Dong-Kraftwerk ab
Ostsee-Zeitung l Donnerstag, 27. November 2008 | Mecklenburg-Vorpommern l 542 Wörter
Bischof lehnt Dong-Kraftwerk ab
Nach 16 Verhandlungstagen endeten die Anhörungen zum geplanten Steinkohlekraftwerk in Lubmin. Ob das Werk genehmigt wird, ist weiter offen.
Greifswald (OZ) Viele Einwender erhoben sich von ihren Plätzen, spendenten Bischof Hans-Jürgen Abromeit langen Beifall. „Standing ovations bei einer Anhörung, das ist ungewöhnlich. Wir werden sie im Hinterkopf haben“, sagte der Vertreter der Verhandlungsführung gestern beim letzten Tag der Erörterungen zum geplanten Bau des Steinkohlekraftwerk in Lubmin. Der Bischof zeigte Verständnis dafür, dass „die geplante Industrieansiedlung vor dem Hintergrund der Erwerbssituation für manchen Bürgermeister wie ein Evangelium klingen“ muss. Für Abromeit, der für die Pommersche Evangelische Kirche „als größte zivilgesellschaftliche Organisation in Vorpommern“ sprach, passt das 1600-Mega-Watt-Kraftwerk nahe der Urlaubsinseln Rügen und Usedom „nicht zu dem Auftrag, die Schöpfung zu bewahren“. Durch den hohen Kohlendioxidausstoß seien im Zeitalter des Klimawandels Mensch und Tier gefährdet. Am Greifswalder Bodden ebenso wie in Afrika und am Pazifik. Die Entwicklungsländer seien vom Klimawandel besonders betroffen. „Aus ethischer Verantwortung appelliere ich an die Entscheidungsträger, kein Steinkohlekraftwerk in Lubmin zu genehmigen“, sagte Abromeit. Kurz darauf nahm eine Frau an der Seite des Bischofs Platz, die mit den Tränen kämpfte. Sie wandte sich direkt an den Chef des Dong-Projektes, Peter Gedbjerg. „Nutzen Sie Ihren Einfluss, lieber die Sonnenenergie zu fördern. Wir haben alle nur diese eine Erde.“ Der Rügener Gastronom Torsten Jelinski fand ebenfalls emotionale Worte. Er bot der Genehmigungsbehörde die Unterstützung der Bürgerinitiativen und Umweltverbände bei der
Weiterlesen: Bischof lehnt Dong-Kraftwerk ab
Bischof lehnt Dong-Kraftwerk ab
Nach 16 Verhandlungstagen endeten die Anhörungen zum geplanten Steinkohlekraftwerk in Lubmin. Ob das Werk genehmigt wird, ist weiter offen.
Greifswald (OZ) Viele Einwender erhoben sich von ihren Plätzen, spendenten Bischof Hans-Jürgen Abromeit langen Beifall. „Standing ovations bei einer Anhörung, das ist ungewöhnlich. Wir werden sie im Hinterkopf haben“, sagte der Vertreter der Verhandlungsführung gestern beim letzten Tag der Erörterungen zum geplanten Bau des Steinkohlekraftwerk in Lubmin. Der Bischof zeigte Verständnis dafür, dass „die geplante Industrieansiedlung vor dem Hintergrund der Erwerbssituation für manchen Bürgermeister wie ein Evangelium klingen“ muss. Für Abromeit, der für die Pommersche Evangelische Kirche „als größte zivilgesellschaftliche Organisation in Vorpommern“ sprach, passt das 1600-Mega-Watt-Kraftwerk nahe der Urlaubsinseln Rügen und Usedom „nicht zu dem Auftrag, die Schöpfung zu bewahren“. Durch den hohen Kohlendioxidausstoß seien im Zeitalter des Klimawandels Mensch und Tier gefährdet. Am Greifswalder Bodden ebenso wie in Afrika und am Pazifik. Die Entwicklungsländer seien vom Klimawandel besonders betroffen. „Aus ethischer Verantwortung appelliere ich an die Entscheidungsträger, kein Steinkohlekraftwerk in Lubmin zu genehmigen“, sagte Abromeit. Kurz darauf nahm eine Frau an der Seite des Bischofs Platz, die mit den Tränen kämpfte. Sie wandte sich direkt an den Chef des Dong-Projektes, Peter Gedbjerg. „Nutzen Sie Ihren Einfluss, lieber die Sonnenenergie zu fördern. Wir haben alle nur diese eine Erde.“ Der Rügener Gastronom Torsten Jelinski fand ebenfalls emotionale Worte. Er bot der Genehmigungsbehörde die Unterstützung der Bürgerinitiativen und Umweltverbände bei der