Ostsee-Zeitung l Donnerstag, 12. Juni 2008 | Wirtschaft l 437 Wörter Dong verteidigt Kohlekraftwerk
Das umstrittene Lubminer Steinkohlekraftwerk war gestern auch Thema beim IHK-Jahresempfang. Dong-Chef Eldrup legte seine Sicht dar.
Stralsund (OZ) Preisgünstig, sicher, effizient und umweltschonend soll sie sein – die Energie der Zukunft. Auf diesem Nenner trafen sich gestern alle Redner beim Jahresempfang der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Rostock. In der „Alten Brauerei“ in Stralsund hatte die IHK das jährliche Stelldichein von Wirtschaft und Politik unter das Motto „Energieeffizienzen“ gestellt. Vor dem Hintergrund, dass bis 2030 in Norddeutschland alle derzeit existierenden Kraftwerke „politisch bedingt oder wegen ihres Alters vom Netz gehen“, sagte IHK-Präsident Wolfgang Hering, gebe es dringenden Handlungsbedarf.
Nach Aussage von Hering „ist der Bau neuer Kraftwerke und Stromanlagen in Norddeutschland unumgänglich“. Auch weil MV „ein Bundesland bleibe, welches größtenteils vom Tourismus lebt“, warf er etwas provozierend in die Runde. „Es ist sehr verwunderlich, dass gerade in der Hotellerie der Bau eines neuen Kohlekraftwerkes umstritten ist.“ Wind und Wasser alleine würden nicht ausreichen, um die Gäste zufriedenzustellen.
Weiterlesen: Dong verteidigt Kohlekraftwerk
IHK Pressemitteilung Nr. 13/2008 (9.4.2008) Energiemix für den Norden
Die IHKs in MV fordern sowohl konventionelle als auch regenerative Energienutzung. Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern setzt auf die politische Unterstützung bei der weiteren Einsparung von Energie in den Unternehmen des Landes. Das forderten die drei Präsidenten der Industrie und Handelskammern von den rund 60 anwesenden Landtagsabgeordneten beim gestrigen Parlamentarischen Abend der Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs des Landes im Schweriner Schloss. Wichtig sei dabei einen Energiemix im Land zu nutzen – und damit sowohl auf Anteile konventioneller Energie einschließlich der Kernenergie und regenerativer Energie zu setzen, betonte Manfred Ruprecht, Präsident der IHK Neubrandenburg. Für Mecklenburg-Vorpommern und seine weitere Entwicklung sei entscheidend, so Ruprecht weiter, dass die Wirtschaft gestärkt und neue Arbeitsplätze geschaffen werden – wie es das Beispiel des Industrie- und Gewerbegebietes ´Synergiepark Lubminer Heide´ zeige. Die vorhandenen Standortfaktoren stießen auch bei Investoren zunehmend auf Zuspruch, wie das jüngste Beispiel des dänischen Unternehmens Dong Energy A/S zeige, das am Standort ein Steinkohlekraftwerk plane.
Weiterlesen: IHK: Pressemitteilung Nr. 13/2008
Ostsee-Zeitung l Mittwoch, 11. Juni 2008 | Politik l 80 Wörter Wirtschaftsminister drängen auf längere Atom-Laufzeiten
Regensburg (dpa) Angesichts der Diskussion um die künftige Energieversorgung in Deutschland haben sich die Wirtschaftsminister der Bundesländer gestern mehrheitlich für eine Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke ausgesprochen. Die deutschen Atommeiler sollten entsprechend ihrer technischen Nutzungsdauer weiterhin genutzt werden, heißt es in einem Beschluss der Konferenz der Minister und Senatoren in Regensburg. Das Atomgesetz sollte entsprechend geändert werden. Auch die 25 deutschen Gemeinden mit Atomanlagen forderten eine Neubewertung des Beschlusses der früheren rot-grünen Bundesregierung zum Atomausstieg.
Ostsee-Zeitung l Mittwoch, 11. Juni 2008 | Politik l 167 Wörter Grüne laufen Sturm gegen CO2-Kompromiss
Berlin (AP) Umweltschützer und Grüne haben heftige Kritik am deutsch-französischen Kompromiss für schärfere Klimagas-Grenzwerte bei Autos geübt. Autoindustrie und Wirtschaft zeigten sich dagegen zufrieden. Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Nicolas Sarkozy hatten am Montag den EU-Plan grundsätzlich unterstützt, dass Neuwagen statt heute 160 Gramm im Durchschnitt ab 2012 nur noch 120 Gramm Kohlendioxid ausstoßen dürfen. Doch hatten sie auch eine Reihe von Erleichterungen für Autobauer vereinbart. Unter anderem sollen die Emissionsgrenzwerte gewichtsabhängig gestaffelt werden, so dass schwerere Autos bis 2015 mehr emittieren dürfen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz kritisierte, in Wirklichkeit werde damit der 120-Gramm-Grenzwert ad acta gelegt. Das von Merkel und Sarkozy befürwortete „Phase-In“ bis 2015 – also eine Einführungsphase – sei nichts anderes als eine Schonfrist für Spritfresser-Produzenten. Auch das Anrechnen angeblicher „Ökoinnovationen“ auf den Motorengrenzwert und die Milderung angedrohter Strafen verwässerten den Plan der EU-Kommission, kritisierte der Verband. Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn kritisierte, der „lauwarme Kompromiss“ stelle Spritschlucker unter Artenschutz.
Ostsee-Zeitung l Wochenendausgabe, 31. Mai 2008 | Mecklenburg-Vorpommern | 76 Wörter Volksinitiative: Landtag muss über Kohlekraftwerk beraten
Schwerin (dpa) Die Volksinitiative gegen das in Lubmin geplante Steinkohlekraftwerk hat ihr Ziel erreicht, den Landtag erneut zu einer Beratung über das Milliarden-Projekt zu zwingen. Der Landeswahlleiter gab dem Begehr nach Prüfung der eingereichten 32 000 Unterstützungsunterschriften statt. Das teilte er Parlamentspräsidentin Sylvia Bretschneider mit. Ein Sprecher des Landtags bestätigte den Eingang des Schreibens. Voraussichtlich im Juli kommt das Thema in den Landtag. Grüne, Linke, die regionale Tourismuswirtschaft und Bürgerinitiativen lehnen das Kraftwerk ab.