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OZ_Artikel I Montag, 03. März 2008 | Hansestadt Greifswald I 367 Wörter
Es wird das größte Konzert in Greifswald seit längerem sein:


170 Künstler wollen am Donnerstag singend, tanzend und musi- zierend gegen das bei Lubmin geplante Steinkohlekraftwerk protestieren.

Greifswald Der Altarraum wird zur Bühne: Wenn am Donnerstagabend 170 Musiker, Sänger und Tänzer das erste Benefizkonzert gegen den geplanten Bau eines Steinkohlekraftwerks bei Lubmin geben, bleibt kaum ein Platz im Dom ausgepart.

„Die Sitzbänke sollen umgestellt werden, so, dass das Publikum alle beiden Bühnen gut einsehen kann“, weiß Michael Struwe. Moderiert werde vom Taufstein im Zentrum des Kirchenschiffes aus. In Gedanken sieht der Orchestermanager alles schon vor sich. Das Programm steht inzwischen fest, doch da gibt es noch ein paar Ungereimtheiten. Struwe ist optimistisch, auch die noch zu lösen. Der Mann hat Erfahrung mit solchen Großveranstaltungen. Vor wenigen Jahren organiserte er ein Benefizkonzert für die Opfer des Tsunamis. „Es war phantastisch, wie sich die Bevölkerung dazu bekannte“, schwärmt der Trompeter immer noch. Er selbst ist gegen den Bau des Steinkohlekraftwerks.

„Ich denke, dass wir in einer Region leben, die nur ein Pfund hat und das ist die unberührte, makellose Natur. Das halte ich für ungemein entwicklungsfähig. Ein Kohlekraftwerk ist da fehl am Platz.“ Michael Struwe hat mehr als 100 Konzertmitwirkende nach ihrer Meinung gefragt. „Nur vier“, sagt er, „ waren für das Kraftwerk.“ „Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand sich ernsthaft ein solches Kraftwerk in seiner Nähe wünscht, wissend um die heutigen Umstände zum Betreiben eines solchen Kolosses“, sagt Sänger Thomas Putensen. „Wir müssen mit dem Gut an Umwelt und unberührter Natur umsichtig umgehen. Dafür unterstütze ich die Greifswalder Musiker und Künstler“, erklärt Domorganist und Landeskirchen-Musikdirektor Frank Dittmar.

„Mir geht es um eine intelligentere Lösung. Nicht um die Verhinderung möglicher Arbeitsplätze oder des Standortes Lubmin. Ein Kohlekraftwerk passt nicht in die zauberhafte Landschaft“, stimmt Jochen A. Modeß, Kantor der Dom-Gemeinde St. Nikolai in den Chor der Ablehner ein. Und Wilfried Koball, Kantor der Jacobikirche, findet: „Das Konzert ist ein Achtungszeichen mit künstlerischem Veto. Ich bin gegen die vom Kraftwerk zu erwartende Luftverschmutzung.“ Das Konzert am Donnerstag wird das größte seit längerem in Greifswald sein. Der Eintritt ist kostenlos. Beginn: 19.30 Uhr.

SVEN JESKE und UWE ROSSNER


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