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Ostsee-Zeitung l Wochenendausgabe, 06. Dezember 2008 | Ostvorpommern
Ein Windkraftwerk für Gützkow

Freude in Gützkow. Am Donnerstag hat sich die Nordwind Energieanlagen GmbH vorgestellt. Die Firma will am Rande der Stadt ein Werk für 60 Millionen Euro bauen und benötigt dafür 300 bis 400 Mitarbeiter – wow!

Gützkow Die Stadt hat etwas Ähnliches wie einen Sechser im Lotto gewonnen, sollte das geschehen, was angekündigt wurde. Die Neubrandenburger Firma Nordwind Energieanlagen GmbH hat den festen Willen, ein Werk für Windkraftanlagen in Gützkow zu bauen. Daran ließen Geschäftsführer Peter Meuser und Projektmanager Eckhart Jahns während der Stadtvertretersitzung am Donnerstagabend keinen Zweifel. „Wir benötigen eine zusammenhängende Fläche von etwa 20 bis 25 Hektar, die sich sehr nah an der Autobahn befindet“, sagte Meuser. Er zeigte sich überzeugt, dass sich die Fläche, die an der Gützkower Tankstelle grenzt und in Richtung Autobahn verläuft, eine ideale wäre.

Meuser ließ durchblicken, dass sich das Unternehmen bereits für Gützkow entschieden hätte. Als einzig echte Hürde nannte der Mann ein mögliches Scheitern von Verhandlungen mit den Eigentümern von Grundstücken. „Dann würden wir nach Pasewalk gehen. Dort steht ein voll erschlossenes Gebiet für uns bereit. Aber Gützkow ist besser. Wir möchten uns gern hier ansiedeln.“ Und dann nannte der Geschäftsführer die Fakten. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Windkraftwerken. Und zwar von sehr innovativen. In China, wo durch die Neubrandenburger in Zusammenarbeit mit den Asiaten bereits ein Werk diesere Art errichtet wurde, ist die Maschinengondel des 850-kW-Windkraftwerkes vom Typ NW44-850 HY-P erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden, „mit überwältigender Resonanz“, wie Meuser sagte.

Verschlingen wird das Gützkower Werk etwa 60 Millionen Euro. „Aus unserer Kasse bezahlen wir dafür 15 Millionen“, sagte der Geschäftsführer. Eine „bedeutende Förderung durch das Land MV“ sei ihnen weiterhin zugesichert worden, der Rest würde über Banken finanziert. Meuser geht davon aus, dass Ende Dezember die Finanzierung steht..

Der Zeitplan für die Errichtung des Werkes hört sich sportlich an. Im Mai 2009 werde eine Baugenehmigung erhofft, 2011 soll das Werk fertig sein. Ziel des Unternehmens ist es, nach und nach 300 bis 400 Mitarbeiter einzustellen, die pro Jahr 200 Anlagen fertigen. Gebaut werden in völlig neuer Technologie Rotorblätter, Stahlrohrtürme und Maschinen. „Wir brauchen fast alle Berufsgruppen. Sozusagen vom Diplomingenieur über den Schweißer und Laminierer bis zum Gärtner.“ 20 Prozent der Arbeitskräfte könnten zudem Frauen sein. Um eine hohe Auslastung der Maschinen zu erreichen sei aber ein Drei-Schicht-System vorgesehen, vielleicht sogar in rollender Woche, „ähnlich wie in der Autoindustrie“, erläuterte Meuser Eine spannende Frage für die Geschäftsführung: „Finden wir die Arbeitskräfte?“ Nordwind möchte deshalb enge Kontakte zu den Schulen der Region herstellen und warb schon jetzt um Mitarbeiter. Meuser sprach von anspruchsvollen Tätigkeiten und: „Wir zahlen Lohn nach Tarif der IG Metall.“ Schulabgänger sollten aber in Mathe und Physik keine schlechtere Note als die 3 vorweisen. „Abbrecher können wir nicht gebrauchen.“ In Neubrandenburg würden schon jetzt Arbeitskräfte benötigt, hieß es abschließend.

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