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Ostsee-Zeitung l Mittwoch, 07. Mai 2008 | Ostvorpommern l 288 Wörter
Kohlekraftwerk: Usedom-Tourismuschef wirft Handtuch

Seit 2002 lenkte Gerd Schulz die Geschicke des Insel- Tourismusverbandes. Die Debatte um das Kraftwerk führte nun zum Rücktritt. Ob der gesamte Vorstand zurück- tritt, wird noch entschieden.

Insel Usedom Nachdem am Montagabend hinter verschlossenen Türen eine „Ergänzende Positionierung des Tourismusverbandes Insel Usedom zum Vorhaben Dong Enercy“ mit 23 Ja-, 18 Nein- sowie zwei Enthaltungen beschlossen wurde, zog Tourismus-Chef Gerd Schulz, der seit 2002 die Geschicke des Insel-Tourismusverbandes lenkte, seine Konsequenzen. Knapp 14 Stunden nach dem Beschluss der Mitgliederversammlung, das Steinkohlekraftwerk am Standort Lubmin abzulehnen hat der 1. Vorsitzende des Tourismusverbandes, Gerd Schulz, das Handtuch geworfen. „Für mich ist das ein Schlag ins Gesicht im Bemühen um eine langfristige Strategie, Usedom als Feriendestination im Wettbewerb zu etablieren“, so Schulz beim gestrigen Pressegespräch. Bis zur nächsten Mitgliederversammlung, die Anfang Juni stattfinden soll, will Schulz aber weiter die Geschäfte führen. Auch will er Mitglied im Tourismusverband bleiben. Über einen Rücktritt des gesamten Vorstandes des Tourismusverbandes soll am 21. Mai beraten werden. Schulz unterstrich gestern noch einmal, dass die auf Initiative des Vorstandes durch die Mitgliederversammlung am 8. Dezember 2007 mit deutlicher Mehrheit beschlossene Entschließung mit formulierten Erwartungen und Forderungen an den Kraftwerksbau der richtige Weg sei, „um vom Tourismus Schaden abzuwenden“. „Wir wollten nicht den Weg gehen, ein rechtsstaatliches Verfahren beiseite zu schieben.“ Sein Rücktritt habe nichts mit „gekränkter Eitelkeit“ zu tun. „Viele waren da, die es mir zeigen wollten“, vermutet Schulz. „Sie haben vor drei Jahren mit mir gestritten, als es um die UTG ging.“ Er ist sich sicher: „Mit dem Beschluss entsteht Schaden für die Tourismusentwicklung auf Usedom.“ Der scheidende Vorsitzende bezieht dies vor allem auf die mediale Wirkung.

Dem widerspricht Thomas Wellnitz, Mitinitiator der außerordentlichen Mitgliederversammlung. „Die mediale Wirkung wird spätestens einsetzen, wenn das Kraftwerk in Lubmin gebaut wird.“ Wellnitz zeigte sich zufrieden vom Ergebnis am Montagabend. „Ich freue mich, dass unserer Auffassung eine Mehrheit gefolgt ist.“ H. NITZSCHE

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