Gazprom beginnt Bohrung an der Müritz
Gazprom beginnt Bohrung an der Müritz
Waren/Berlin (dpa) Der russische Gaskonzern Gazprom bereitet in Hinrichshagen (Müritzkreis) die Erkundung eines unterirdischen Erdgaslagers vor. „Wir wollen Anfang April drei Bohrungen setzen“, sagte der Projektleiter der Gazprom Germania GmbH (Berlin), Andreas Hieckmann.
Damit soll das Gestein in bis zu 700 Meter Tiefe auf Eignung geprüft werden. Das Bergrecht sei gesichert, geplant sei der größte Erdgasspeicher Westeuropas. Das Projekt steht im Zusammenhang mit der geplanten Erdgasleitung des russisch-deutsch-holländischen Konsortiums Nord Stream von Russland durch die Ostsee nach Lubmin, die 2010 in Betrieb gehen soll. „Gegenwärtig laufen Betonier- und Asphaltierarbeiten“, sagte Hieckmann.
Mit den Bohrungen, von denen eine 4,5 Millionen Euro kostet, würden Kerne entnommen, die Aufschluss über die Dichtheit der Deckschicht gäben. „Das Gebiet war in den 1970er Jahren geprüft worden, aber das ist noch einmal nötig“, sagte Hieckmann.
Die Ergebnisse sollen bis Ende August vorliegen. Dann dürfe es weitere Versuche geben, da man wegen der Brut- und Aufzuchtzeit von Vögeln pausieren müsse. Bis Mitte 2009 soll die Entscheidung fallen, ob der Speicher Hinrichshagen erschlossen und in Betrieb genommen wird. Für den Ausbau veranschlagt Gazprom Germania 400 Millionen Euro, allein die Erkundungsversuche sollen rund 20 Millionen Euro kosten. In Hinrichshagen könnten rund fünf Milliarden Kubikmeter Erdgas eingelagert werden, das entspricht laut Gazprom fünf Prozent des deutschen Jahresbedarfs.