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Der Tourismusverband der Insel Usedom lehnt das Steinkohlekraftwerk Lubmin endgültig ab

Dank der unermüdlichen Initiativen der Koserower Hoteliers Wellnitz und Bunczek kam endlich auch von der Insel Usedom das klare "nein" zum Dong-Projekt. Dem bisherigen regierungsfreundlichen Lavieren des Vorsitzenden Gerd Schulz wurde damit eine Abfuhr erteilt. Herzlichen Glückwunsch!

Hier der Bericht aus der OZ vom 06. Mai 2008:
Tourismusverband: Mehrheit lehnt Kohlekraftwerk ab
Mit knapper Mehrheit haben gestern Abend Usedoms Touristiker das Vorhaben von Dong Energy in Lubmin abgelehnt.
Ückeritz Mit 23 Ja-, 18 Nein-Stimmen sowie zwei Enthaltungen wurde gestern Abend hinter verschlossenen Türen die „Ergänzende Positionierung des Tourismusverbandes Insel Usedom zum Vorhaben Dong Energy“ durch die Mitgliederversammlung beschlossen. Darin heißt es auszugsweise: „Seiner Verantwortung als Interessenvertreter der Tourismuswirtschaft gerecht werdend, lehnt die Mitgliederversammlung das Vorhaben an diesem Standort ab.“ Der Beschluss sei aber lediglich eine Ergänzung zur Positionierung des Verbandes von Dezember 2007. Beim damaligen Tourismustag hatte die Mehrheit der Mitglieder mehrere Forderungen an die Kraftwerksplanung geknüpft. Diese bezogen sich unter anderem auf den Status der Seebäder und Seeheilbäder, die Größe und Optik des Baukörpers sowie die Gefahr vor Blaualgen. Kritiker hatten das damalige Votum als nicht konkret genug bewertet.

Koserows Bürgermeister Helmut Hilpert begrüßte die Entscheidung: „Die Modifizierung war nötig. Ein Tourismusverband muss dagegen sein.“ Pudaglas Bürgermeister Fred Fischer sprach von einer „konstruktiven Diskussion“. „Der Abend hat gezeigt, dass wir mehr miteinander reden sollten.“ Dass der Vorsitzende des Tourismusverbandes, Gerd Schulz, mit dem Abstimmungsverhalten die Vertrauensfrage verbunden habe, wurde nicht bestätigt.

Eine Stunde zuvor hatten die Initiatoren der außerordentlichen Mitgliederversammlung – die Koserower Hoteliers Thomas Wellnitz und Harry Bunczek – eine Informationsveranstaltung anberaumt, um Experten die Chance zu geben, über Risiken des Kraftwerksbaues zu sprechen. Auf die Teilnahme von Gutachtern oder Vertretern von Dong hatte der Vorstand des Insel-Tourismusverbandes bekanntlich verzichtet.

Einer der Gäste, Lubmins Bürgermeister Klaus Kühnemann, stellte die Argumente der Gegner und Befürworter vor. „Viele Werte in den Gutachten des Investors sind kritisch zu betrachten“, so Kühnemann, der im Laufe des Genehmigungsverfahrens mit weiteren Widersprüchen und Klagen rechnet. Der Pulmologe Dr. Theo Kaufmann erwartet mit dem Steinkohlekraftwerk den „bösesten Staub, den man sich denken kann“. Der Lungenexperte aus Koserow ging auf die Feinstaubbelastung ein. „Die Staubpartikelchen, die aus dem Schornstein kommen, bestehen aus Kohlenstoff und Teer. Für die Gesundheit ist das schädlich.“

HENRIK NITZSCHE



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